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Fischertag und Kinderfest
 

Memminger Aquarell (Fischerbrunnen)

Fischertag jährlich (28. Juli) in Memmingen

Der Ursprung des Fischertags kommt aus dem Mittelalter. Schon von Jahrhunderten wurde aus dem nahe gelegenen Benninger Ried ein kleiner Bach zu Be-und Etwässerung durch die Siedlung "Mammingin" geleitet. Um den Stadtbach zu reinigen, wurden seit 1465 die Forellen einmal jährlich ausgefischt und das ruhig fließende Gewässer abgelassen (abgeschlagen) Das Abfischen fand bis 1955 regelmäßig um Bartholomä (24. August) statt. Aus diesem seit dem 16. Jahrhundert schriftlich überlieferten Brauch entwickelte sich im letzten Drittel des 19.Jahrhunderts der Fischertag.
An seinem Vorabend verkündet der Stadtbüttel vor dem Rathaus das Fest. Die Stadtbewohner treffen sich anschließend auf den Plätzen und Gassen der Altstadt, in Gaststätten und Weinstuben zum gemütlichen Beisammensein. Am frühen Morgen des Fischertags ziehen die Stadtbachfischer zum Schrannenplatz, wo der Oberfischer humorvoll auf besondere Ereignisse des vergangenen Jahres zurückblickt. Anschließend, um acht Uhr, "jucken" die Fischer in den Baach. Beim Krönungsfrühschoppen wird dann derjenige zum Fischerkönig erhoben, dem die schwerste Forelle ins Netz geschlüpft ist.
Ein fröhlicher Umzug beschließt den Festtag, der sein 1900 vom Fischertagsverein und seinen Gruppen organisiert wird. An "Großen Fischertagen" wurde der Umzug durch die Darstellung verschiedener Stadtionen der Memminger Stadtgeschichte bereichert. Aus dieser Geschichtsschau gingen 1980 die Wallenstein-Spiele hervor, siehe separate Seite
Die Wallensteinspiele
Die Wallensteinspiele erinnern an den Einzug von Generalissimus Albrecht von Wallenstein nach Memmingen.
Mehr als 4000 Memmínger Bürgerinnen und Bürger wirken heute an Einzug, Theater-und Lagerspielen, Handwerdermarkt und historischem Gottesdienst mit. Dabei wird auf die originalgetreue Ausstattung der Beteiligten besonderes Augenmerk gelegt.

Kinderfest jährlich (21.Juli) in Memmingen

Heimatfeste haben in Memmingen eine lange Geschichte und sind eindrucksvolle Belege einer immer wiederkehrenden Vergewisserung der jahrhundertealten Traditionen in Reichsstadt und Stadt.
Ein Kinderfest wird in Memmingen erstmals 1571 schriftlich erwähnt. Sein mittelalterlicher Ursprung liegt im Dunkeln ,dürfte aber in der Auszeichnung der Schulkinder zum Ende eines Schuljahrs zu suchen sein. Die festlich gekleideten Schulkinder gingen in früheren Jahrhunderten nach dem Frühlingsexamen zur Kirche. Anschließend wurden sie in den Wohnungen der Schullehrer verköstigt, dann vergnügte man sich bei Reigentänzen und Spaziergängen. Zwar wurde der Brauch, die besten Schülerinnen und Schüler zu Königinnen bzw. Königen zu krönen, Ende des 18. Jahrhundert abgeschafft, der eigentliche Kern des Festes hat sich jedoch bis in die Gegenwart erhalten. Heute finden am vorletzten Donnerstag eines Schuljahrs ökumensiche Gottesdienste für alle Grundschulkinder in verschiedenen Memminger Kirchen (Martinskirche, Josefskirche, Frauenkirche, Himmelfahrtskirche) statt. Anschließend ziehen die Schulklassen zum Marktplatz, um dort vor der versammelten Bürgerschaft Tänze aufzuführen und Lieder zu singen. Danch gibt es zur Belohnung Schüblinge und Brezen. am frühen Nachmittag ziehen die Kinder hinter ihrem "Stängele" vom Hallhof zur Spielwiese beim Stadion und setzen dabei ein von der Schule festgelegtes Rahmenthema kreativ und fantasievoll um. Mit Spielen findet der Tesstag ein fröhliches Ende. Das Kinderfest schafft Identifikation, ist Baustein gesellschaftlicher Integration und lässt bürgerschaftliches Bewusstsein entstehen.

Redaktion:Dr. Wolfgang Jahn,Evamaria Brockhoff
Auszug aus Edition Bayern: Unterallgäu-Memmingen 2009 am 24.01.2012 genehmigt
Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst